
Wohnungssuche in Hamburg ist schwer.
Wohnungssuche mit Hund ist … richtig schwer.
Wenn du das liest, hast du vielleicht genau das gerade hinter dir – oder steckst mittendrin. Und du fragst dich: Ist es überhaupt möglich, in einer Stadt wie Hamburg mit Hund eine passende Wohnung zu finden? Wenn möglich, ohne dabei den Verstand zu verlieren. Wir sagen: Ja, es ist möglich. Aber du brauchst Geduld und ein bisschen Strategie. Und vor allem das Wissen, wo und wie du suchen solltest.
Dieser Artikel soll dir ehrliche Einschätzungen und Tipps liefern. Welche, die dir wirklich helfen können. Aus der Perspektive eines Hundemenschen, der genau das durchlebt hat.
Inhaltsverzeichnis
Warum Vermieter bei Hunden zögern – und was du dagegen tun kannst
Die Wahrheit ist: Viele Vermieter schrecken zurück, sobald sie das Wort Hund hören.
Das hat selten etwas mit dir persönlich zu tun – sondern eher mit Bedenken, die sich über die Jahre aufgebaut haben. Manche hatten schlechte Erfahrungen mit früheren Mietern und ihrem Vierbeiner. Andere machen sich Sorgen um die Nachbarn oder um Kratzspuren am Parkett. Verständlich, oder? Dazu kommt natürlich, dass Hamburgs Wohnungssuche generell schon komplett überlaufen ist. Viele Bewerber, wenig Wohnungen – da wird aussortiert. Und wer einen Hund hat, fällt oft durch das Raster.
Was du aber wissen solltest: Ein pauschales Hundeverbot im Mietvertrag ist in Hamburg (und generell) rechtlich nicht zulässig. Der Bundesgerichtshof hat ganz klar entschieden, dass eine generelle Klausel wie „Hundehaltung verboten“ unwirksam ist. Es muss immer im Einzelfall abgewogen werden, ob dein Hund in die Wohnung darf oder nicht. Und das gibt dir Handlungsspielraum.
Das bedeutet: Dein Vermieter darf Hundehaltung nicht grundlos untersagen. Er darf aber im Einzelfall ablehnen – zum Beispiel, wenn konkrete Gründe vorliegen: Aggressives Verhalten, Lärmbelästigung oder eine besonders kleine Wohnung. Diese Gründe müssen nachvollziehbar und belegbar sein. Ein einfaches „Ich will das nicht“ reicht rechtlich nicht aus.
Was du dagegen tun kannst?
- Ein überzeugendes Anschreiben: Stell dich und deinen Hund vor. Ja, wirklich. Schreib nicht nur, wie verantwortungsvoll und ruhig dein Hund ist – sondern gib dem Ganzen ein Gesicht. Wie alt ist er? Welche Rasse? Gibt es einen Hundeführerschein oder Haftpflichtversicherung? Hast du Nachweise, dass es in deiner letzten Wohnung keine Probleme gab? Bring sie mit!
- Referenzen: Ja, auch für Hunde. Nicht nur du solltest dir eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung einholen. Wenn dein ehemaliger Vermieter bereit ist zu bestätigen, dass du mit Hund ein angenehmer Mieter warst – Gold wert.
Die besten Stadtteile in Hamburg für Menschen mit Hund
Du suchst eine Wohnung mit Hund? Dann solltest du auch strategisch überlegen, wo du suchst.
Stadtteile, die besonders hundefreundlich sind:
🟢 Niendorf
Viel Grün, der Niendorfer Gehege direkt vor der Tür und eine eher entspannte Mietersituation. Wer hier wohnt, hat einen riesigen Vorteil: Waldspaziergänge starten direkt vor der Haustür.
🟢 Volksdorf und die Walddörfer
Etwas weiter draußen – aber wenn du bereit bist, ein bisschen Fahrtzeit in Kauf zu nehmen, dann bekommst du hier richtig viel Hundeleben: Große Wohnungen, Gärten, viel Natur.
🟢 Altona-Nord & Ottensen
Hier wohnen viele junge Leute und Hundebesitzer. Es gibt einige Parks, die Elbe ist nicht weit, und die Menschen sind oft offener.
Nachteil: Heiß umkämpfte Orte.
🟢 Wilhelmsburg
Wird oft unterschätzt. Hier tut sich viel – und es gibt tolle Grünflächen (Inselpark!). Die Preise sind im Vergleich zu vielen anderen Stadtteilen human, was es gerade für Hundebesitzer interessant macht.
🟡 Eimsbüttel & Sternschanze
Super beliebt – aber auch super eng. Wenn du hier etwas findest, hast du Glück. Viele Hundebesitzer, viele Cafés, aber auch viele Einschränkungen durch Leinenpflicht und wenig freie Flächen.
🔴 Innenstadt & St. Georg
Für einen Hund kein Traum. Wenig Auslauf, viel Trubel. Wer hier lebt, braucht starke Nerven – und einen sehr stressresistenten Hund.
5 konkrete Tipps für die Wohnungssuche mit Hund
- Mach professionelle Fotos von dir und deinem Hund. Du willst Sympathie erzeugen, also zeig euch als Team.
- Verzichte auf „Problemrassen“ in der Anzeige – wenn möglich. Sag lieber „Mischling“ als „American Staffordshire“. Auch wenn es unfair ist: Vorurteile existieren.
- Weise eine Hundebetreuung nach. Zeig, dass dein Hund nicht allein ist, wenn du arbeitest. Das beruhigt viele Vermieter.
- Suche gezielt nach „Haustiere erlaubt“: Viele Portale bieten diesen Filter. Nutze ihn. Immer.
- Hundebesitzer-Netzwerke: Frag in der Hundeschule, beim Tierarzt, im Hundeladen deines Vertrauens. Viele Wohnungen werden unter der Hand vergeben – da hilft Vitamin B.
Generell gilt wie für alle Wohnungssuchende: Mieterselbstauskunft, Gehaltsnachweise, SCHUFA, Versicherungen – alles in einer PDF vorbereitet haben.
Offline-Suche: Spaziergänge, Gespräche und ein bisschen Mut
Manchmal ist der direkte Weg der erfolgreichste – vor allem, wenn du mit Hund suchst. Schnapp dir deinen Vierbeiner und erkunde zum Beispiel die oben genannten Stadtteile. Geh spazieren, beobachte und komm ins Gespräch mit anderen Hundehaltern.
Frag ruhig ganz offen: „Wohnst du zur Miete?“ Du wirst überrascht sein, wie viele nette Menschen dir weiterhelfen. sei es mit einem Kontakt zur Hausverwaltung / Eigentümer oder einfach mit einem guten anderen Tipp.
Mach dir eine kleine Liste mit Eigentümern, Wohnungsgenossenschaften oder Hausverwaltungen. All diejenigen, bei denen Hunde kein Problem zu sein scheinen. Ruf dort freundlich an und erklär deine Situation. Frag nach, ob aktuell oder in naher Zukunft etwas frei wird.
Das ist vielleicht nicht der klassische Weg, aber genau dieser persönliche Ansatz kann sich als echter Türöffner entpuppen
Mit Hund in Hamburg eine Wohnung finden ist möglich – aber anders
Du wirst wahrscheinlich mehr Absagen bekommen als ohne Hund. Du wirst vielleicht länger suchen.
Aber: Du wirst auch echte Aha-Momente erleben. Menschen, die dich verstehen. Vermieter, die Tiere lieben. Und Orte, von denen du vorher nie gedacht hättest, dass sie zu deinem Zuhause werden könnten.
Mach dich frei vom Gedanken, dass du den perfekten Altbau im Szeneviertel kriegen musst. Du suchst keine Wohnung. Du suchst ein Zuhause – für dich und deinen Hund.