Das Bild zeigt exemplarisch einen Schufa-Score von 98. Ein super Wert für die Wohnungssuche und für Vermieter.

Die Wohnungssuche, gerade in Großstädten wie Hamburg, ist ein Bewerbungsmarathon. Und der kann sich ziemlich in die Länge ziehen. Hinzukommt Papierkram ohne Ende. Zu diesem Papierkram gehört auch die allseits bekannte Schufa-Auskunft. Aber warum wollen Vermieter die überhaupt sehen? Und was kannst du tun, wenn deine Auskunft nicht ganz so strahlend aussieht?

Was ist die Schufa-Auskunft überhaupt?

Fangen wir vorne an. Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) sammelt Informationen über dein Zahlungsverhalten. Das klingt erstmal nach Big Brother, ist aber für die meisten schlicht ein „Bonitätszeugnis“. Darin steht, ob du Rechnungen pünktlich bezahlt hast, ob Kredite laufen oder ob du schon mal Mahnungen kassiert hast. Aus diesen Daten errechnet die Schufa deinen Score-Wert, der deine Kreditwürdigkeit wiederspiegeln soll. Dieser Wert reicht von 0 bis 100.

Die Schufa Holding AG, wie sie offiziell heißt, hat ihren Sitz in Wiesbaden. Sie besteht seit 1927 und ist seit 2000 eine Aktiengesellschaft.

Warum wollen Vermieter die Schufa sehen?

Immobilienbesitzer wollen sich absichern. Wer schon einmal einen Mietausfall hatte, weiß, wie nervenaufreibend und teuer das werden kann. Die Schufa-Auskunft dient Vermietern als eine Art Filter, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.

Stell dir vor, du würdest jemandem einen wertvollen Gegenstand leihen. Würdest du nicht auch gerne wissen, ob die Person vertrauenswürdig ist und dir den Gegenstand mit hoher Wahrscheinlichkeit zurückgibt? Genau so sehen Vermieter ihre Immobilie – als wertvolle Investition, die sie schützen möchten.

Aber: Eine schlechte Schufa heißt nicht automatisch, dass du kein Dach über dem Kopf bekommst. Es signalisiert nur, dass der Vermieter vielleicht etwas genauer hinschaut.

Was steht in der Schufa-Auskunft?

Hier ein kleiner Überblick:

  • Persönliche Daten (Name, Adresse, Geburtsdatum)
  • Laufende Kredite oder Leasingverträge
  • Kreditkarten- oder Kontoinformationen
  • Handyverträge
  • Zahlungsausfälle oder Mahnverfahren
  • Dein Score-Wert (0 bis 100 %, je höher, desto besser)

Du kannst dir übrigens einmal pro Jahr kostenlos deine Datenkopie nach Art. 15 DSGVO bei der Schufa bestellen. Mach das ruhig – es hilft, frühzeitig Fehler zu entdecken.

Welche Schufa-Auskunft brauchst du für die Wohnungssuche?

Was du konkret für die Wohnungssuche benötigst ist die Schufa-Auskunft für Vermieter. Diese kostet Stand heute (05.05.2025) einmalig 29,95 €. Theoretisch ist sie dauerhaft gültig, aber Vermieter bestehen oftmals darauf, dass sie nicht älter als 2-3 Monate sein soll.

Angenommen du suchst in einer Großstadt mit angespannten Wohnungsmarkt nach einer neuen Bleibe: Gut möglich, dass du sie also 2 oder sogar 3 mal neu bestellen musst. Total nervig und geht ins Geld, aber leider notwendig.

Du kannst die Auskunft direkt über das Schufa-Portal bestellen oder über einen Drittanbieter wie beispielsweise die Sparkasse. Während des Bezahlvorgangs musst du dich mit deinem Ausweis verifizieren. Danach kannst du sie entweder direkt als PDF herunterladen oder per Post zugeschickt bekommen.

Was tun bei einer negativen Schufa?

Du hast einen Blick auf deine Schufa-Auskunft geworfen und das Ergebnis lässt dich schlucken? Keine Panik! Auch mit einem nicht optimalen Score hast du Chancen auf dem Wohnungsmarkt.

Schritt 1: Transparenz schaffen

Überprüfe zunächst, ob alle Einträge korrekt sind. Fehler kommen vor und können korrigiert werden. Solltest du ungerechtfertigte Einträge finden, kannst du Widerspruch einlegen.

Schritt 2: Ehrlich sein

Wenn du mit dem Vermieter ins Gespräch kommst, sei ehrlich. Erkläre, wie es zu den negativen Einträgen kam und was du getan hast, um die Situation zu verbessern. Niemand ist perfekt, und viele Vermieter schätzen Ehrlichkeit mehr als einen makellosen Score.

Schritt 3: Stärken betonen

Hast du ein stabiles Einkommen? Bist du langfristig bei deinem Arbeitgeber angestellt? Kannst du Referenzen vorweisen? All diese Faktoren können trotz schlechter Schufa-Auskunft für dich sprechen.

Schritt 4: Zusätzliche Sicherheiten anbieten

Bei negativen Einträgen kannst du dem Vermieter zusätzliche Sicherheiten anbieten:

  • Eine höhere Kaution (gesetzlich sind bis zu drei Monatsmieten möglich)
  • Mehrere Bürgen
  • Vorauszahlung von mehreren Monatsmieten (falls möglich)
  • Alternative Nachweise mitbringen (s.u.)

Alternativen zur Schufa-Auskunft – gibt es die überhaupt?

Ja, aber sie sind nicht immer gleichwertig. Wenn du keine Schufa-Auskunft vorlegen kannst oder willst, könntest du folgende Alternativen anbieten:

  • Mietzahlungsbestätigung vom alten Vermieter: Eine schriftliche Bestätigung, dass du deine Miete immer pünktlich gezahlt hast, kann Wunder wirken. Diese Bestätigung nennt sich auch Mietschuldenfreiheitsbescheinigung und ist generell sehr empfehlenswert.
  • Gehaltsnachweise: Sie zeigen, dass du dir die Miete leisten kannst.
  • Bürgschaft: Eltern oder andere Vertrauenspersonen können sich bereit erklären, im Notfall einzuspringen. Dies muss unbedingt schriftlich festgehalten werden.
  • Selbstauskunft: Eine kurze Übersicht über deine Finanzen, sauber aufbereitet. Macht einen guten Eindruck.

Die Schufa ist wichtig, aber nicht alles

Die Wohnungssuche kann mit einer negativen Schufa-Auskunft schwieriger werden – unmöglich ist sie aber nicht. Vermieter suchen am Ende des Tages verlässliche Mieter, mit denen sie keine Probleme haben werden.

Die Schufa-Auskunft ist nur ein Puzzlestück im großen Bild. Dein persönlicher Eindruck, deine Zuverlässigkeit und deine Kommunikationsfähigkeit können oft mehr bewirken als eine Zahl auf einem Papier.

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